Jungdachse wahren weiße Weste

 

Mit Spannung erwarteten alle Beteiligten den ersten Spieltag des neuen Jahres. In den beiden zu bestreitenden Partien am 11.01.2020 waren die Gegner keine Geringeren als die Vertretungen vom Burgstädter HV und die 1. Mannschaft von Rotation Weißenborn.

Das erste Spiel war die Neuauflage der letzten Begegnung des Vorjahres, welches man nur knapp gewinnen konnte. Mit einer gewissen Aufregung standen die gar nicht mehr so kleinen Dachse hochmotiviert auf dem Hallenparkett der Ernst-Grube-Halle, als um elf der Anpfiff ertönte. Entscheidend für den Spielausgang sollte heute die Defensivleistung sein. Beim Pausenstand von 9:5 für die Freiberger war noch nichts entschieden und alles möglich. Doch in den zweiten fünfzehn Minuten bewiesen die Hausherren ein ums andere Mal ihre Spielstärke. Aus einer immer sicherer funktionierenden Abwehr heraus gelangen nach dem Ballgewinn schnelle und einfache Tore. Man schenkte dem Gegner jetzt keinen Zentimeter mehr und spielte die eigenen Aktionen entschlossen bis zum Schluss. So endete dieses erwartet schwere erste Spiel doch etwas überraschend hoch mit einem 23:9.

Nachdem auch Weißenborn gegen Burgstädt gewonnen hatte, war klar, welche Bedeutung dem Spiel der ewigen Kontrahenten bei zu messen ist. „Wenn wir das Spiel gewinnen wollen, dann geht das nur über die Abwehr!“, waren die Schlussworte von Trainer Peter Stürzebecher. Den deutlich besseren Start hatten die Spieler von Rotation. Zunächst immer nur um den Ausgleich bemüht, taten sich die Bergstädter verkrampft und schwer. Im Deckungszentrum gab es zu oft Abstimmungsprobleme und Fehler bei der Zuordnung. Folgerichtig nahm man die erste Auszeit des Spieles. Mit lautstarken Worten appellierte der Trainer nochmal an seine Schützlinge. Von nun an übernahmen die Dachse das Spielgeschehen und starke Schlussminuten bescherten ihnen eine drei Tore Führung zur Halbzeit. Nach dem Wiederanpfiff agierten die Gäste aus Weißenborn geistig frischer und cleverer, nutzten konsequent die unzähligen Fehler der HSG-Spieler, die jetzt nach eigenen torlosen fünf Minuten wieder in Rückstand lagen. Damit war der eben hart erkämpfte Vorsprung nur noch Makulatur und der Gästeblock feierte euphorisch seine Mannschaft. Wie in Halbzeit eins fand man spät ins Spiel – aber nicht zu spät! Für beide Teams ging es jetzt um Alles. Mit einer unglaublichen Energieleistung, Willensstärke und endlich umgesetzter Spielübersicht gelang den Dachsen jetzt die entscheidende Wende. In einer hart umkämpften aber stets fairen Begegnung fehlte es nie an Spannung und Dramatik. Ein zwischenzeitlicher 4 Tore Vorsprung läutete dann die Endphase ein. Es folgte noch eine Auszeit durch die Gäste bei verbleibenden knapp drei Minuten auf der Uhr. Das Freiberger Trainerteam ließ seine Spieler auf dem Parkett, ging zu ihnen und sprach ihnen Mut zu. In ihren Augen spiegelte sich ihre Erschöpfung wieder. Stehend k.o. bissen sich die Jungdachse auf die Zähne und streckten ein letztes Mal ihre Krallen. Nach gespielten 30 Minuten bezwangen die Bergstädter mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und zwei starken Männern zwischen den Pfosten ihren starken Rivalen mit 17:14 und bleiben damit nach 12 Spielen Verlustpunkt frei.

Und nächste Woche geht es schon wieder weiter.

„Auf geht’s Dachse!“ – dann in Weißenborn gegen die zweite Vertretung.

Text: Th. Listner