HSG kämpft sich gegen Staßfurt zum ersten Saisonsieg – 32:31 (17:14)
Die Oberligamänner der HSG haben am Samstagabend endlich ihren ersten Saisonsieg erkämpft. In einer spannenden und ausgeglichenen Partie siegten die Schützlinge von Anel Mahmutefendic mit einem Siebenmeter in praktisch letzter Sekunde.
Während Nico Werner nach fast zwei Minuten das erste Tor des Spieles erzielte, war er auch der Schütze des 100. Saisontores zum 6:5, ehe die Gäste mit 7:6 erstmals die Spielführung übernahmen. Dreimal in Folge konnte dann Martin Schettler jeweils den Ausgleichtreffer nachlegen (9:9/20.Minute), bevor er von den Unparteiischen mit einer direkten roten Karte zum duschen geschickt wurde. Trotz dass der wurfgewaltige Rückspieler nun fehlte, konnten seine Mitspieler das Spielgeschehen wieder zu Gunsten der Heimmannschaft drehen und eine gute 17:14-Pausenführung verbuchen.
Auch in der zweiten Halbzeit agierten beide Teams auf Augenhöhe, wobei nach dem 20:17 durch Marcin Kijowski (36. Min.) dann doch plötzlich wieder ein ausgeglichener Spielstand auf der Anzeigetafel aufleuchtete (20:20). Die Gäste witterten ihre Chance und nutzen die Freiberger Unterzahlsituationen, in denen Anel Mahmutefendic den fehlenden Angriffsspieler mit Herausnahme des Torwartes ergänzte, mit mehreren Treffern aufs leere Freiberger Tor. Nach 54 gespielten Minuten führten die Rot-Weißen mit 30:28, doch über Björn Richter (Siebenmeter) und einmal mehr Nico Werner wurde der Ausgleich zurück erobert (30:30 / 57. Min.). Eine höchstspannende Endphase wurde damit eingeläutet, die mit dem schon erwähnten Siebenmeter zum Abpfiff eine Premiere in der Ernst-Grube-Halle erlebte.
57 Sekunden vor Ultimo netzte Nico Werner seinen siebten Treffer zur erneuten Freiberger Führung ein (31:30) und der Staßfurter Coach bat sein Team in Ballbesitz zur Auszeit. Die Gäste erzielen den Ausgleichstreffer und den Freibergen verblieben nochmals 36 Sekunden für einen möglichen Siegtreffer. Der Angriff der Heimmannschaft wird von den Schiedsrichtern kurz unterbrochen um die Gästebank zum Hinsetzen zu mahnen, anschließend verlieren die Freiberger den Ball mittels technischen Fehler an die Anhaltiner. Aber auch diese verschmeißen das Spielgerät und der Ball trudelt über die Seitenauslinie. Der aus dem Tor geeilte Benjamin Koch will den Ball schnell nach vorn werfen, aber ein Staßfurter Spieler behindert ihn mutwillig und der Schiedsrichter unterbricht daraufhin das Spiel zwei Sekunden vor Ablauf der Zeit um diese Situation zu ahnden.
Die neue Regel, die letzten 30 Spielsekunden betreffend, wurde nun in der Freiberger Halle erstmals anwendet – direktes Rot gegen den fehlbaren Spieler und den Siebenmeter als Strafwurf für die HSG. Dass in dieser aufgebrachten Situation dann noch Anel Mahmutefendic und ein weiterer Gästespieler mit Zeitstrafe belastet wurden ist nicht mehr spielentscheidend. Einzig die Nervenstärke von Kevin Elsässer, der nun diesen einen und letzten Siebenmeter für den ersten Saisonsieg unbedingt am starken Staßfurter Schlussmann vorbei bringen musste, zählte jetzt noch. Elsässer blieb in aller Ruhe stehen und ließ die letzten zwei Spielsekunden ablaufen, so dass die Schlusssirene ertönte. Der Wurf musste aber noch ausgeführt werden und die Schiedsrichter pfiffen bei Spielzeit 60:00 die Ausführung des Siebenmeters nochmals an – Elsässer wirft und TOOOOOR!!! SIIIEEEEG! ENDE!
Statistik:
HSG: Benjamin Koch (1.-60. Min.); Florian Wunderwald (1), Felix Lehmann, Martin Schettler (3), Eric Neumann (4), Björn Richter (1/1), Marcin Kijowski (2), Peter Deli (3), Patrick Junghanns, Erik Müller (2), Kevin Elsässer (5/3), Marko Cingel (n.e.), Jens Tieken (4), Nico Werner (7)
Zeitstrafen: HSG 12 Min.; HVRW 20 Min.
Siebenmeter: HSG 8/4; HVRW 5/5
Schiedsrichter: André Parfil / Alexander Renne (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: ca. 550