HSG Freiberg verliert beim HC Burgenland in Naumburg 45:60 (22:29)

Die HSG Freiberg hat am Samstag erneut auswärts verloren und wurde von einer bestens eingestellten Gastgebermannschaft sozusagen „mit eigenen Mitteln“ regelrecht zerlegt. Nach ca. 20 gleichwertigen Minuten (16:16) leisteten sich die Grün-Weißen zu viele Fehler und die Burgenländer ahndeten nahezu jeden dieser Patzer mit einem Gegenstoßtor. Mit einem deutlich höheren Maß an Laufbereitschaft holten sich so die Hausherren den verdienten Sieg und bereiteten ihren Fans und Zuschauern mit dem außergewöhnlichen Ergebnis einen Festtag.

Dafür hatte sich die Sporthalle am Domgymnasium vor dem Spiel schon bestens gefüllt. Die vielen mitgereisten Freiberger Fans und das Heimpublikum erzeugten eine großartige, stimmungsvolle Atmosphäre, die im folgenden Spielverlauf vor allem die Gastgeber immer mehr in einen erfolgreichen „Spielrausch“ motivierte.

Zu Beginn gestaltete sich das Spiel noch ausgeglichen, nach Gastgeberführung  konnten die Freiberger einige Male ausgleichen, zuletzt eben mit dem 16:16 in der 20. Spielminute. Dann machte sich bei den Sachsen immer mehr der Schlendrian breit. Schlecht vorbereitete Würfe wurden vorschnell und schlecht platziert genommen. Die Burgenländer münzten diese Fehler sofort in Torerfolge um. Dazu kam das Fehlen des „Turbos“  Kevin Elsässer, den die HSG frühzeitig nach einem missglückten Siebenmeterwurf mittels Disqualifikation verloren hatte. In den letzten Minuten der ersten Spielhälfte überrannten die Domstädter die hilflos wirkenden Freiberger immer mehr und schafften sich einen deutlichen 29:22-Zwischenstand nach 30 gespielten Minuten.

Nach der Pause gelang es der Freiberger Mannschaft nicht nochmal „neu zu starten“. Die erhoffte Aufholjagd blieb aus und viele der Würfe wurden Beute eines herausragenden Schlussmannes der Hausherren. Der Rückstand wuchs also immer weiter und an der Anzeigetafel leuchtete spätestens in der 50. Minute mit dem 48:36 die Vorentscheidung. Die Stimmung in der Halle und Unterstützung der Heimsieben war großartig, so wie die Freiberger Zuschauer es in dieser Saison zu Hause auch erleben.  Die „50“ sollte fallen und tat es dann natürlich auch (50:40). Zu der aktuellen Spielweise der HSG Freiberg gehört es nun aber nicht, das Tempo zwecks „Schadensbegrenzung“ zu verschleppen. So sei es dann auch den Naumburgern gegönnt, nach dem 58:43 in der 58. Minute, die „60“ sehen zu wollen und letztendlich auch noch euphorisch bejubeln zu können. Mit der Spielweise „Volle Pulle bis zuletzt“ entstand das 60:45-Endergebnis und man ist denkbar knapp an dem 106-Tore-Spiel vorbeigeschrammt. Das Ziel von Cheftrainer Andreas Bolomsky ist aber nicht Rekorde aufzustellen oder gar zu verteidigen, sondern eben Spiele möglichst zu gewinnen. Das gelang auswärts erneut und diesmal ganz deutlich nicht. Das die junge Freiberger Mannschaft keinesfalls in der Liga überlegen ist, wissen doch aber alle und sollte niemanden überraschen. Wenn gegen bessere Teams verloren wird, ist es die Aufgabe und Kunst jedes Handballlehrers, nun die Dinge für die Mannschaft herauszufiltern, die sie lernen und in der Entwicklung weiter voranbringen lässt.

Nächsten Samstag startet die HSG Freiberg zu Hause gegen den Drittligaabsteiger HC Aschersleben wieder mit 0:0 und bis dahin muss das Spiel in Naumburg abgehakt sein. Wir hoffen in einer erneut restlos ausverkauften Ernst-Grube-Halle auf einen für uns besseren Spielverlauf und vor allem besseren Spielausgang. Neben der Auswärtsnegativserie, hat die HSG zu Hause noch eine Siegserie zu verteidigen. Gegen den Tabellennachbarn sollte das auf jeden Fall wieder eine spannende Partie werden.

Statistik:
HSG: Gerd Vogel (1.-19. Min. und 31.-40. Min.), Tino Hensel (20.-30. Min. und 41.-60. Min.); Felix Lehmann (3), Eric Bolomsky (3/3), Martin Steinfeld (5), Martin Schettler (10), Eric Neumann (2),  Björn Richter (3), David Dehn (4), Felix Randt (9/8), Adrian Kammlodt (4), Patrick Junghanns, Kevin Elsässer, Jens Tieken (2)
Zeitstrafen: HSG 12 Min. ; HCB 24 Min.
Siebenmeter: HSG 13/11 ; HCB 6/6
Schiedsrichter:  Maik Hornuff und Sebastian Janik (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: 226