HC Einheit Plauen – HSG Freiberg 35:27 (16:11)

Nach den Niederlagen bei den ersten beiden Auswärtsspielen der Saison in Staßfurt und Köthen sind die Männer der HSG Freiberg mit dem festen Vorsatz zum letztjährigen Vizemeister Einheit Plauen gefahren, diesmal endlich den Bock umzustoßen und mit zwei Pluspunkten auf der Habenseite in die Bergstadt zurückzukehren.

Die Rolle des verletzten Spielmachers Eric Bolomsky übernahm dabei Eric Neumann und alle hofften, dass er seine starke Leistung der Vorwoche auch auswärts würde bestätigen können. Ansonsten startete bis auf den beruflich verhinderten Tino Hensel die gleiche Mannschaft, die Hermsdorf vergangenes Wochenende in der ersten Halbzeit regelrecht an die Wand gespielt hatte.

Allerdings begannen die Gäste wie so oft in fremden Gefilden eher vorsichtig, darauf bedacht keine Fehler zu produzieren. Da sie aber zunächst die Vorgabe von Trainer Andreas Bolomsky umsetzten, mit vielen Kreuzbewegungen und anschließendem Parallelstoß in die Tiefe die kompakte und bis dato beste Deckung der Mitteldeutschen Oberliga in die Seitwärtsbewegung zu bringen, ergaben sich auch etliche gute Einwurfmöglichkeiten, die aber mit schwachen Würfen gegen einen allerdings auch großartigen Steffen Schüller im Einheit-Tor größtenteils vergeben wurden.

Auch die taktische Variante der Vogtländer, von Beginn an mit einem siebten Feldspieler zu agieren, stellte die Bergstädter vor keine allzu großen Probleme, nur wurden die sich daraus ergebenen Konterchancen teils kläglich vergeben, so dass statt die durchaus sichtbare Verunsicherung der Plauener noch weiter zu forcieren und mit einem klaren Vorsprung Richtung Halbzeitpause zu gehen, die Gastgeber immer weiter aus ihrem Tal geholt wurden und mit jeder gelungenen Aktion ihr Selbstvertrauen weiter stieg.

Im gleichen Maße wie bei den Einheitakteuren die Köpfe nach gelungenen Aktionen nach oben gingen, gingen sie bei den Dachsen nach unten. Das ohnehin auswärts schon nicht allzu große Selbstvertrauen schwand immer mehr und statt im Verbund der gesamten Mannschaft die vielen einstudierten Abläufe abzurufen, verlor man sich in Einzelaktionen, schaffte es kaum noch, den Ball schnell über mehrere Stationen laufen zu lassen. Immer wieder unterbanden auch technische Fehler den Spielfluss und hatte man sich dann doch wieder einmal eine gute Wurfchance erarbeitet, stand da noch die Bastion Steffen Schüller im Tor der Hausherren.

Und so kam es wie es kommen musste – nach einem ausgeglichenen Spielstand Mitte der ersten Halbzeit setzten sich die Vogtlänger Tor für Tor ab, auch weil sie jetzt über ihre starke Deckung inclusive Torwart zu einigen einfachen Treffern aus dem schnellen Tempogegenstoß heraus kamen. So durften sich die Bergstädter letztlich sogar beim reaktivierten Oldie Gerd Vogel bedanken, dass es zur Halbzeit nur 16:11 für Gastgeber stand.

Nach einer sehr lautstarken und emotionalen Halbzeitansprache von Trainer Andreas Bolomsky wollten die Dachse das Blatt unbedingt noch wenden und als Sieger vom Parkett gehen.

Aber schon nach wenigen Minuten zeigte sich, das Einheit keinesfalls gewillt war, sich noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen, zumal die Freiberger die Fehler der ersten Halbzeit auch jetzt nicht abstellen konnten. Jeder kämpfte und spielte für sich alleine, so dass die Einheitdeckung keinerlei Probleme hatte, das Freiberger Angriffsspiel zu kontrollieren. So hatte man auch niemals die Chance, den Rückstand etwas zu verkleinern, was vielleicht noch einmal für eine Initialzündung hätte sorgen können. Unter der Leitung der hervorragenden Unparteiischen Janik/Hornuff bauten die Plauener ihren Vorsprung so nach und nach bis auf 10 Tore aus, und ließen sich auch von einer kompletten Manndeckung der HSG nicht mehr aus der Ruhe bringen, so dass am Ende ein auch in dieser Höhe verdienter 35:27 (16:11) Erfolg der Vogtländer auf der Anzeigetafel der Einheitarena zu Buche stand.

Statistik:

HSG: Damian Kowalczyk (1.-21. Min. und 31.- 46. Min.), Gerd Vogel (22.-30. Min. und 47.- 60. Min.); Marvin Munoz (1), Efthymios Iliopoulos (1), Felix Lehmann, Martin Schettler (3), Eric Neumann (1), Björn Richter (5), Peter Deli (3), Adrian Kammlodt (7/1), Patrick  Junghanns, Kevin Elsässer (4/1), Jens Tieken (2), Nico Werner
Zeitstrafen: HSG 12 Min.; HCE 12 Min.
Siebenmeter: HSG 4/2; HCE 1/1
Schiedsrichter: Maik Hornuff / Sebastian Janik (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: ca. 600

Text: Andreas Tietze