Endlich wieder ein Sieg

Die Dachse sind glücklich, das seit fünf Spieltagen ersehnte Erfolgserlebnis endlich geschafft zu haben. Die Hausherren hatten sich für das letzte Heimspiel des Jahres viel vorgenommen, übernahmen von Beginn an das Kommando und konnten schnell über die Stationen 4:1 und 8:4 in Führung gehen.

Mit zunehmender Spielzeit merkte man dann den jungen Dachsen jedoch wieder die allgemeine Unsicherheit an. Ihr Spielfluss wurde in der Offensive zunehmend langsamer und in der Abwehr fanden die Plauener immer öfter einen Weg zum Tor. Ab diesem Zeitpunkt dürfte jedem Beteiligten klar geworden sein, dass dieses Spiel nun auf Augenhöhe keinen Preis von Ästheten bekommen würde. Ansehnlich, spannend und mitreißend war es aber allemal! Bis zum 13:13 verlief die Begegnung nun ausgeglichen, ehe die Freiberger mit 16:14 eine kleine Führung in die Halbzeitpause retteten.

Auch im zweiten Spielabschnitt änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Über das gesamte Spiel kämpften die Bergstädter leidenschaftlich mit unbändigem Willen und zeigten eine tolle Moral. Dies auch in einer Phase, als sich die Fehlwürfe, durch jugendlichen Übermut überhastete Abschlüsse und technische Fehler häuften. Mit der lautstarken und emotionalen Unterstützung der Zuschauer, immer wieder vom Fanclub animiert,
kämpfte sich das Team nach einem 20:22-Rückstand wieder bis zum 26:26 ins Spiel zurück. Dank totaler Hingabe und Leidenschaft und einem im Tor überragenden Damian Kowalczyk, war es den Dachsen vorbehalten, die letzten drei Tore des Spieltages zu erzielen und damit einen viel umjubelten Sieg erringen. Dieser wirkte wie Balsam auf die vielen Wunden der letzten Wochen.

Auch wenn spielerisch noch einige Wünsche offen blieben, sollte dieser Sieg für eine Initialzündung sorgen und das zuletzt etwas angekratzte Selbstbewusstsein aufpolieren können. „Jeder Spieler hat jeden über 60 Minuten vorbildlich unterstützt und schlussendlich den Sieg mit aller Macht erzwungen.“, sagte Andreas Tietze nach der Partie.

Das Spiel gibt Anlass zur Hoffnung, dass die mit Abstand jüngste Mannschaft der Liga, vielleicht sogar die jüngste in Deutschland oberhalb der Landesligen, wieder in die Erfolgsspur zurückfinden kann. Spielerisch konnte man das Potential des Teams sicher nur erahnen, da waren die Begegnungen davor wahrscheinlich besser, kämpferisch geht nicht mehr!

Die Hoffnung auf zunehmende Stabilität, die schon in den letzten Partien zu erkennen war, begründet sich auch auf die Torhüterleistung, da Damian das erste Mal im Punktspielbetrieb nachweisen konnte, warum die Trainer von seiner Verpflichtung so begeistert waren. Wie eng das Team auch in den Wochen der Erfolglosigkeit zusammengerückt war, zeigte sich auch in den Szenen nach Abpfiff, als die Mannschaft ihren Trainer Andreas Bolomsky „hochleben ließ“. Der Coach nach dem Spiel: „Ich bin begeistert vom Auftritt meiner Mannschaft! Schön zu wissen, dass wir noch etliche spielerische Reserven haben. Und die tolle Geste der Männer nach dem Spiel war für mich etwas Besonderes. Wo findet man nach einer solchen Durststrecke schon noch so etwas? Ich kann mich nur bedanken und hoffe, dass es nun wieder bergauf geht. Diese Mannschaft hat es verdient!“





Statistik:
HSG: Damian Kowalczyk (1.-60. Min.), Tino Hensel (n.e.),; Carl Werner (1), Florian Wunderwald (1), Efthymios Iliopoulos (4), Felix Lehmann (5), Martin Schettler (4), Eric Neumann, Björn Richter (3/1), Peter Deli (1), Adrian Kammlodt (3), Kevin Elsässer (1), Jens Tieken (3), Nico Werner (3)
Zeitstrafen: HSG 8 Min.; SVO 4 Min.
Siebenmeter: HSG 3/1; SVO 2/1
Schiedsrichter: Fabian Friedel / Rick Herrmann (HV Sachsen)
Zuschauer: 624