Die Handball-Party geht weiter
Mit 59:37 hat die HSG Freiberg in der Mitteldeutschen Oberliga gegen den SV Oebisfelde gewonnen und sich auf den 2. Tabellenplatz verbessert. Spiel und Stimmung in der ausverkauften Halle waren einmal mehr Werbung für den Sport.
Die Höhe des Ergebnisses überrascht schon niemanden mehr: Mit 59:37 haben die Dachse der HSG Freiberg am Samstagabend den SV Oebisfelde aus der Halle gefegt und damit nur ganz knapp die Einstellung des erst im letzten Heimspiel aufgestellten Tore-Rekords der Mitteldeutschen Oberliga verpasst. Im Gegensatz zum damaligen 60:46 gegen Werratal gab es für HSG-Trainer Andreas Bolomsky aber dieses Mal mehr Grund zur Kritik. „Besonders in der zweiten Halbzeit haben wir phasenweise einfach nicht gut gespielt“, sagte er. „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und in der Abwehr oftmals schlecht ausgesehen.“
Für die Zuschauer in der ausverkauften Grube-Halle bedeutete diese „Schwächephase“ ihres Teams, dass sie kurz verschnaufen konnten. Denn die HSG-Anhänger feuerten ihre Mannschaft ansonsten das ganze Spiel über frenetisch an „und haben auch Fehler verziehen. Das macht das Ganze so besonders“, wie Trainer Bolomsky sagte. „Es ist unglaublich, was sich hier entwickelt. Der ganze Verein steht hinter uns, organisiert diese Handballfeste perfekt und hält uns den Rücken frei, damit wir sportlich begeistern können.“ Selbst die Gäste aus Sachsen-Anhalt zollten den Freibergern dafür Respekt und bedankten sich nach der deutlichen Niederlage beim Publikum, das deren Leistung wiederum mit Applaus bedachte. „Das habe ich so auch noch nicht erlebt. Hut ab vor dieser sehr fairen Mannschaft, die trotz des hohen Rückstandes nie aufgegeben hat“, sagte der langjährige HSG-Fan Alexander Felix.
Zum Spiel: Bereits nach wenigen Minuten musste Gästetrainer Hendrik Tuschy einsehen, dass er seine zuvor gemachte optimistische Ankündigung nicht wirklich umsetzen konnte. Taktisch müsse er nichts ändern, hatte Tuschy gesagt, beim Stand von 0:6 aus seiner Sicht in Minute fünf nahm er die erste Auszeit. Ein Mittel gegen den Freiberger Offensivhandball fand er dennoch nicht, bis zur Pause schraubten die Gastgeber das Ergebnis auf 30:17 hoch. Im zweiten Spielabschnitt hatten die Gäste der offensiven HSG-Deckung immer weniger entgegenzusetzen, doch auch die Freiberger machten mehr und mehr Fehler. So war das Spiel oft sehr zerfahren, was Keeper Benjamin Koch einige Paraden ermöglichte und zu einer sehr guten Premiere im Oberliga-Tor der Freiberger verhalf. In der Schlussphase fanden die Freiberger dann aber ihre Linie wieder und warfen das fast schon standesgemäße Ergebnis bei einem Heimspiel heraus. Nach dem vierten Sieg im fünften Spiel belegt die HSG nun Platz 2 der Tabelle. Mit einem sagenhaften Torverhältnis von 248:209. Aber auch das überrascht schon niemanden mehr.
Statistik
HSG: Hensel (1.-30. Minute), Koch (31.-60.); Lehmann (9 Tore), E. Bolomsky (8/7), Steinfeld (5), Neumann (6), Frohs, Richter (6), Dehn (2), Randt (2), Kammlodt (7), Elsässer (3), Tieken (3), N. Werner (8)
Siebenmeter: Freiberg 8/7, Oebisfelde 3/2
Strafminuten: Freiberg 8; Oebisfelde 10
Zuschauer: 624 (ausverkauft)
Text: Thomas Reibetanz