Autsch!!! Dachse schmeißen sicher geglaubten Sieg in Oberlosa weg

Die Freiberger Dachse haben am 23. Oberligaspieltag die Riesenchance liegen lassen, an den Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt ein großes Stück (Platz 8 wäre möglich gewesen) vorbei zu klettern. Mit der 10. Auswärtsniederlage der Saison verbleiben die Freiberger zunächst weiter auf dem gefährdeten viertletzten Rang und dürfen sich nun gar keinen Patzer mehr leisten.

Gut vorbereitet und mit dem Wissen der Brisanz des Spieles gegen den nur einen Zähler besser positionierten Gastgeber starteten die Schützlinge von Anel Mahmutefendic konzentriert in die Partie. Adrian Kammlodt brachte bereits nach 35 Sekunden die HSG mit seinem zweiten Treffer in die richtige Spur. Erste Abweichungen von der vorgegebenen Marschroute führten anschließend allerdings zu Fehlwürfen und die Gastgeber holten schnell auf – gingen sogar mit 5:3 in Front. Aber die Dachse fingen sich wieder und nachdem in einer ausgeglichenen ersten Spielhälfte dann Martin Steinfeld die Freiberger Führung zurück eroberte (7:6 / 17. Min.) wurden das Spiel immer mehr zur torarmen „Abwehrschlacht“. Die Schlussphase der ersten Halbzeit läutete dann Adrian Kammlodt mit einem sehenswerten Anspiel auf Felix Lehmann ein, der diese Chance zum 10:8 (26. Min.) sicher nutzte. Wenig später setzte Nico Werner bei einem abgeblockten Wurf energisch nach und konnte den so erbeuteten Ball Kammlodt zum erfolgreichen Torwurf zuschieben (11:9). Als sich dann auch noch Tino Hensel im Tor der Freiberger wieder einmal zu einer überdurchschnittlichen Leistung steigerte und einen Gegenstoß der Oberlosaer samt Nachwurf parierte, hatten die Gäste aus Freiberg das Spiel nun augenscheinlich im Griff und verteidigten den mit Beginn der 28. Spielminute erzielten Stand von 13:10 bis zum Pausenpfiff.

Nach dem Seitenwechsel waren die Freiberger also klar in der besseren Ausgangsposition, nutzen aber ihre Chancen immer weniger. Zwei Minuten Überzahlspiel wurden leider wieder einmal ohne eigenen Torerfolg absolviert und erst in der 37. Spielminute erzielte die HSG Freiberg über Nico Werner das 14. Tor (14:12). Während Tino Hensel weiter die Bälle entschärfte und erneut mit einer spektakulären Doppelparade eine letzte Initialzündung auslöste, kehrte ins Spiel seiner Vorderleute endlich wieder Sicherheit und Torerfolg zurück. Als dann Adrian Kammlodt Ende der 47. Spielminute zum 20:15 einnetzte, schien es als ob die Dachse das Spiel nun nahezu entschieden hatten. Aber die immer mehr verstummende Kurt-Helbig-Halle lebt nochmals auf als nur wenige Angriffe später die Freiberger bei einem Siebenmeter das Tor nicht trafen und genau das wurde dann zum tragischen Wendepunkt im Spielverlauf der Freiberger Mannschaft.

Der Oberlosaer Schlussmann Carsten Klaus wurde fortan zur absolut unüberwindbaren Mauer und die Hausherren hauten sich unter dem immer lauter werdenden Anfeuerungsrufen ihrer Fans im Kampf um den Ligaverbleib mit Leib und Seele in das Spiel. Mit dem 18:20 wackelten förmlich die Wände der altehrwürdigen Kurt-Helbig-Halle und als dann per Siebenmeter mit Beginn der 54. Spielminute die Spitzenstädter den Ausgleich zum 20:20 bejubeln konnten, stand die gesamte Halle bis zum Abpfiff und peitschte ihre Mannschaft zum hochverdienten Sieg.

Die Freiberger Männer trafen in den letzten 13 Spielminuten trotz klarster Chancen nicht mehr ins Tor und werfen diese zwei so wichtigen Bigpoints in der Schlussviertelstunde förmlich weg. Der längst in der Liga etablierte Aufsteiger SV Plauen-Oberlosa kämpft sich mit ganz viel Willenskraft in dieses Spiel zurück und kann sich damit drei wichtige Zähler vor dem abstiegsgefährdeten elften Tabellenplatz, den nun die HSG Freiberg weiterhin belegt, absetzen. Über die Auswärtstorreglung verliert Freiberg sogar den direkten Vergleich gegen die Oberlosaer, so dass diese bei noch drei ausstehenden Partien nur noch drei Punkte für den sicheren Klassenerhalt benötigen.

Bei Spielern, Verantwortlichen und Fans herrschte nach dem Spiel größte Enttäuschung bis hin zur völligen Resignation. In ersten Reaktionen war für Einige mit dieser „Totalausfallleistung“ in der Schlussviertelstunde der Freiberger Abstieg nahezu besiegelt. Aber, so sehr diese Niederlage auch schmerzt, die Spieler haben es immer noch in der eigenen Hand die Klasse zu halten. Dafür müssen nun aber in den zwei kommenden und letzten Heimpartien unbedingt zwei Siege her!!!

Das Restprogramm im Kampf um den rettenden 10. Tabellenplatz:

  1. Pl. SV Plauen-Ober.    23:23 Punkte             Glauchau/M. (A), Calbe (H), Staßfurt (A)
  2. Pl. HV RW Staßfurt    21:25 Punkte              Burgenland (H), Zwickau (A), Oberlosa (H)
  3. Pl. SV Hermsdorf       21:25 Punkte              Einheit Pl. (H), Pirna (A), Apolda (H)
  4. Pl. HSG Freiberg        20:26 Punkte              Radis (H), Glauchau/M. (H), Calbe (A)

Es ist also immer noch alles möglich!!!

Statistik:
HSG: Tino Hensel (1.-58. Min.), Benjamin Koch (59.-60.Min. und 2x bei 7m); Carl Werner (n.e.), Florian Wunderwald, Felix Lehmann (1), Martin Steinfeld (1), Eric Neumann (1), Björn Richter, Peter Deli (2), Adrian Kammlodt (9/1), Patrick Junghanns, Kevin Elsässer (3/2), Jens Tieken (2), Nico Werner (1)
Zeitstrafen: HSG 8 Min.; SVO 16 Min.
Siebenmeter: HSG 5/3; SVO 5/5
Schiedsrichter:  Christian Meyer / Marco Hoffmann (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: 510