HSG-Dachse belohnen sich nicht für ihre Leistung

Im ersten Spiel des Jahres führte es die Dachse nach Gräfenhainichen zum dort spielenden TuS 1947 Radis. Die Gastgeber gehören genauso wie die Freiberger seit dem ersten Mitteldeutschen Oberligajahr der Liga an und bislang wurden in der stimmungsvollen Halle stets spannende Partien geboten. Diesmal fuhren die Sachsen allerdings erstmals als ein Team vom Tabellenende zu einer Radiser Mannschaft, die an der Tabellenspitze um die Meisterschaft mitspielt. Zudem wurde das Nachholespiel vom 11. Spieltag (05./06.12.) nach der „besonderen“ Woche mit vielen Hoffnungen, aber auch Befürchtungen erwartet. Eins vorab, niemand der mitgereisten treuen Freiberger Fans wurde enttäuscht und sah eine erfrischend aufspielende Mannschaft, die sich im gesamten Auftreten sichtbar und vor allem auf der Platte als Team präsentierte.

Die ambitionierten Hausherren starteten das Spiel zunächst mit einer leichten Überlegenheit (2:3, 3:4), ehe die HSG über Kevin Elsässer beim 6:5 in der 8. Spielminute erstmals in Führung ging. Leider sollte es die einzigste Gästeführung bleiben. Zwar spielten die Dachse mit den routinierten Gastgebern auf Augenhöhe, konnten aber dem Spielstand nur mit zwei Toren Rückstand folgen (17:19/29. Min.). „Zwei unglückliche Aktionen mit Ballverlust, warf uns kurz vor der Pause dann doch noch auf einen erstmaligen 4-Tore-Rückstand zurück.“, ärgerte sich Interimstrainer Andreas Tietze nach dem Spiel. Es ging also aus Freiberger Sicht mit einem guten 17:21 in die Kabinen und für die zweite Halbzeit waren alle Möglichkeiten noch offen.

Spielerisch diszipliniert knabberten die Dachse von dem Rückstand ein wenig weg und kamen in einer Spielsituation, als Radis in Unterzahl den Torwart mit einem zusätzlichen Feldspieler ersetzte, über ein Tor von Damian Kowalczyk auf zwei Tore heran (24:26/39. Min.). Statt nun aber einen Wendepunkt im Spiel zu erkämpfen, wurden leider mehrere klarste Torchancen im weiteren Spielverlauf vor allem am überragenden Heimkeeper Christian Brandt vergeben. „Das wir da so viel Pech hatten, war einfach ärgerlich.“, resümierte ein Grün-weißer Fan auf der Rückfahrt im Mannschaftbus. In dieser Phase zogen die Anhaltiner auf fünf Tore fort und sicherten sich clever den Sieg. Die Dachse kämpften unaufhörlich weiter um jedes Tor und beendeten die Partie mit einem Treffer von Felix Lehmann zum 32:36.

Der Sieg blieb der Freiberger Mannschaft an diesem Abend zwar noch verwehrt, aber der Respekt und die Anerkennung für diese Leistung erfüllte sicherlich alle mitgereisten Freiberger Handballfans mit Stolz      . „Es war ein starker Auftritt unserer Jungs“, meinte auch Vorstandsmitglied Stefan Lange und weiter „und nächste Woche werden wir mit solch einer Leistung im heimischen Dachsbau auch punkten.“

Die HSG Freiberg konnte mit diesem Spiel in der Tabelle natürlich nichts bewegen und befindet sich weiter auf dem vorletzten Platz. Nächste Woche wird der Tabellenletzte, die TSG Calbe, erwartet und bereits eine Woche später startet die Rückrunde mit einem Heimspiel gegen Staßfurt. Der Kartenvorverkauf für das Spiel gegen Calbe läuft ab Montag in den beiden bekannten Vorverkaufsstellen, der Fitnessinsel am Helmertplatz und dem Hotel Kreller in der Fischerstraße.

Statistik:
HSG: Damian Kowalczyk (1 Tor; 1.-21. Min. und 31.-60 Min.), Tino Hensel (22.-30. Min.); Marvin Munoz, Carl Werner, Efthymios Iliopoulos, Felix Lehmann (4), Björn Richter (2), Peter Deli (1), Adrian Kammlodt (6/2), Patrick Junghanns (2), Kevin Elsässer (8/2), Jens Tieken (3), Nico Werner (5)
Zeitstrafen: HSG 12 Min.; TuS 20 Min.
Siebenmeter: HSG 5/4; TuS 6/5
Schiedsrichter: Thomas Perll / Torsten Ermentraut (HV Sachsen-Anhalt)
Zuschauer: 250

Foto: Stefan Lange