Zu viele Fehler im Kellerduell

Lange mussten die Fans der HSG Freiberg warten, bis sie endlich wieder ein Heimspiel ihrer Dachse in der Mitteldeutschen Oberliga zu sehen bekamen. Und eines gleich vorweg: Es war kein schönes.
Mehr als zwei Monate nach der letzten Heimpartie (das war am 16. Dezember gegen Delitzsch) und mehr als drei Monate nach dem letzten Sieg (31:30 am 18. November gegen Apolda) sollte im Kellerduell gegen Aufsteiger Wittenberg endlich der dritte Saisonerfolg her. Mit zwei Punkten wären die Dachse zudem am Gegner vorbeigezogen und hätten noch einmal Rückenwind im Kampf um den Klassenerhalt bekommen.
Doch daraus wurde nichts. Mit 24:28 (8:13) unterlagen die Freiberger vor rund 500 Zuschauern im heimischen Dachsbau. Und mit diesem Ergebnis waren sie noch gut bedient, sagte HSG-Cheftrainer Friedrich Zenk: „Wenn du 25 Fehlwürfe oder technische Fehler machst, kannst du kein Spiel gewinnen. Und da ist es fast schon ein Wunder, dass wir nur mit vier Toren Unterschied verloren haben.”
Schon in den ersten Minuten war klar, wohin die Reise in diesem Spiel gehen würde: Es gab viel Kampf und Krampf, viel Zeitspiel, viele Fehler. Und so stand es zähe acht Minuten lang 1:1, ehe die Gäste erstmals in Führung gingen und danach nie wieder in Rückstand gerieten. Bis zum 5:5 (15.) hielten die Freiberger noch mit, schon da vergaben sie aber viel zu viele Hochkaräter, weil sie immer wieder an den eigenen Nerven oder am starken Gästekeeper Christian Brand scheiterten. Da auch Dachse-Keeper Tino Hensel etliche Paraden zeigte, hielt sich der Rückstand noch in Grenzen und die tapferen Fans gaben die Hoffnung nicht auf.
Nach dem Seitenwechsel zogen die Wittenberger aber schnell auf 17:10 davon, weil die Dachse zwar in der Defensive ab und an ordentlich zupackten, im Angriff aber viel zu viele Bälle wegwarfen. Das Spiel war schon zu diesem frühen Zeitpunkt gelaufen. Vor allem die Rückkehrer Erik Schönberg und Yannik Tischendorf sowie Kapitän Jens Tieken und Youngster Paul Uhlemann zogen zwar noch einmal an den Ketten, sodass die Dachse etwas rankamen. Die für den Abstiegskampf viel aggressiver, cleverer und abgezockter agierenden Gäste ließen sich den Sieg aber nicht mehr nehmen.
Ein besonderer Dank und ein Riesenkompliment gehen an unsere Fans, die bis zur letzten Minute nicht aufgehört haben, die Mannschaft zu unterstützen. Es wird offensichtlich erkannt und honoriert, dass der aktuell stattfindende Umbruch wichtig, aber eben kein leichter ist.
Wir werden Geduld und starke Nerven brauchen. Aber wir werden gemeinsam wieder aufstehen und schon bald wieder besseren und erfolgreichen Handball spielen! 💪
HSG Freiberg: Hensel, Makowski, Naumann – Tieken (5), Uhlemann (5), Tischendorf (3), Schönberg (3), Jehmlich (2), Hesse (2), Schreiber (1), Andrä (1), Gelnar (1), Wolowski (1), Kühn, Bartsch